Der Komet C2020/F3 Neowise

Ich habe etwas Anlauf gebraucht, um mich dem Komet Neowise zu widmen. Eigentlich war ich die letzten Nächte mit den Sommerobjekten wie Adler- und Trifidnebel beschäftigt.

 

Aber dann wurde mir doch (zum Glück) klar, dass mit dem Komet C2020/F3 Neowise ein sehr seltenes Naturschauspiel vor der Haustür auf mich wartete.

 

Als raus auf die Felder in der Nähe von Sternenfels, wo sich die Lichtverschmutzung einigermaßen in Grenzen hielt und der Kometen-Schweif mit bloßem Auge zu erkennen war:

Der Komet C2020/F3 Neowise über den Feldern bei Sternenfels
Der Komet C2020/F3 Neowise über den Feldern bei Sternenfels

Die Aufnahme besteht aus mehreren Einzelaufnahmen. Einmal gestackt auf den Vordergrund, einmal auf den sich bewegenden Nachthimmel. Und dann in Photoshop als Komposite zusammengefügt.

Die Brennweite betrug, auf Kleinbild umgerechnet, 60 mm.


Damit hatte ich mein erstes Ziel, Neowise als Teil einer nächtlichen Landschaftsaufnahme einzufangen, abgehakt.

 

Jetzt wollte ich, diesmal vom heimischen Fenster aus, dem Kometen näher auf die Pelle rücken. Der erste Versuch mit einem 135 mm Objektiv war noch nicht so zufriedenstellend. Also habe ich das 600mm Newton ausgepackt und die DSLR daraufgeschnallt:

Der Komet C2020/F3 Neowise aufgenommen mit einem 600mm Newton. 15 x 13 sec ISO800
Der Komet C2020/F3 Neowise aufgenommen mit einem 600mm Newton. 15 x 13 sec ISO800

Das Ziel der Newton-Fotosession war ein korrekt belichteter Kometenkern. Dieser ist doch recht hell und wird sehr schnell überbelichtet. Dann verliert er aber seine wahre Farbe: leuchtendes Grün! Natürlich tritt bei dieser Aufnahme der dunkle Schweif in den Hintergrund. Zumal dieser Ende Juli doch schon deutlich nachgelassen hat und ich ihn bei dieser Session mit blossem Auge nicht mehr sehen konnte.

 

Wenn man sich Neowise mit einem Tele nähert, fällt auch auf, wie deutlich er sich relativ zu den Sternen im Hintergrund bewegt. Deshalb habe ich die Aufnahmen in zwei Durchgängen gestackt. Einmal auf den Kometenkern ausgerichtet und ein zweites mal auf die Hintergrundsterne. Das ganze habe ich dann, ähnlich wie bei der Milchstrassenaufnahme, als Komposite in Photoshop zusammengefügt.

Noch eine Anmerkung, warum ich mit meiner Sony-DSLR und nicht mit meiner Schwarz-Weiß-Astrokamera fotografiert habe:

Durch die große Relativbewegung Komet zu Sternen, wollte ich eine möglichst kurze Fotosession machen. Und das geht mit einer Farbkamera natürlich besser. 


Natürlich habe ich mich auch an einer Zeitrafferaufnahme versucht:

 

Ist zwar etwas ruckelig geworden, ich möchte es euch aber nicht vorenthalten.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0