Die Anfänge meiner Astrofotografie

Mein allererstes Milchstraßenfoto

Milchstrasse über Lanzarote
Milchstrasse über Lanzarote

Mein tatsächlich erstes Milchstrassenbild ist dieses hier.

Es entstand im September 2017 auf Lanzarote.

Wir hatten uns zum Urlaub in ein kleines Häuschen im dünn besiedelten Westen der Insel einquartiert, wo man gar nicht anders konnte, als Abends den Sternenhimmel zu bewundern.

 

Weil mir als leidenschaftlicher Landschaftsfotograf der Blick nach Norden mit unserem kleinen 500er Fiat, der Palme, dem Meer und den Bergen im Hintergrund mehr taugte und ich noch nicht wusste, dass der attraktivere Teil der Milchstrasse im Süden steht, habe ich so auch zum ersten mal die Andromeda-Galaxie mit auf dem Foto:-)

 

Für die Aufnahme verwendete ich meine Sony 77M2, ein Sigma 10-20 mm, Blende F4, ISO3200 und belichtete genau ein Bild mit 30sec.

Mein erstes Projekt Milchstraße

Milchstrasse über dem Nordschwarzwald
Milchstrasse über dem Nordschwarzwald

 Zuhause angekommen, war der Ehrgeiz geweckt und von meiner Freundin mit zwei sehr schönen Geburtstagsgeschenken so richtig befeuert.

Zum einen bekam ich von ihr das Buch Astrofotografie von Katja Seidel, zum andern einen Gutschein für eine Hüttenübernachtung mit "Sternenhimmelgarantie" :-)

 

Mit dem Buch ging mein erstes echtes Milchstrassenprojekt sogleich richtig in die heiße Planung. Die Milchstraßensaison, so viel wußte ich inzwischen, war ja im Herbst 2017 kurz vor dem Ende.

 

Das Datum war schnell gefunden. Am Samstag  dem 14.10.2017 würde der Mond erst in der späten Nacht aufgehen und die Wetterprognose versprach einen wolkenlosen Himmel. Wo aber finde ich im Umkreis von Pforzheim ein Gebiet mit wenig Lichtverschmutzung? Und wo sind keine größeren Städte südwestlich davon.

Dank der Light pollution map und google earth hatte ich schnell ein schönes Plätzchen im Nordschwarzwald gefunden, dass ich seitdem öfters aufgesucht habe.

 

Im Vergleich der beiden Bilder kann man gut erkennen, wie gut das Stacken die Bildqualität verbessert. 

 

 

Die Anfänge meiner DeepSky-Karriere

Orionnebel M42 ohne Nachführung
Orionnebel M42 ohne Nachführung

 Das Ende der Milchstraßensaison habe ich also noch gut nutzen können, jetzt wollte ich tiefer ins All vorstoßen!

 

Ohne Nachführung, dass hatte ich im Buch gelesen, wird es nicht viele DeepSky-Objekte geben, die gewillt sind, sich von mir ablichten zu lassen.

M31 und M42, die Andromeda-Galaxie und der Orionnebel, kamen für den Jahreswechsel 2017/2018 in meine engere Auswahl.

 

Tatsächlich bot sich mir die erste Gelegenheit Mitte Februar 2018.

Zwei sternenklare Nächte kurz vor Neumond und der Orionnebel genau über meinem Balkon!

(Bei wikipedia könnt ihr nachlesen, was der Orionnebel ist.)

 

Wie exzessive die Kamera gerattert hat, dürfte klar sein, wenn ich sage, dass das Bild oben aus 375 Einzelaufnahmen gestackt ist!!!

 

Da ich ohne Nachführung mit 300mm und Blende 5.6 an meiner APS-C Sony 77M2 fotografiert habe, konnte ich nur 0,8 sec belichten und mußte die ISO auf sehr ungesunde 12800 hochschrauben.

 

Ich war wirklich stolz auf das Ergebnis, auch wenn die Bilder aus dem Internet natürlich in einer ganz anderen Liga spielten.

  

Eins war mir aber in dem halben Jahr Astrofotografie klar geworden:

 

Ohne in die Ausrüstung zu investieren, würde ich weder bei der Milchstraße und schon gar nicht bei den DeepSky Objekten markante Fortschritte erzielen können, eine Nachführung mußte her!