First Light: Die Sommerobjekte sind im Anflug

Natürlich ist es Ende März / Anfang April noch viel zu früh für die Milchstrassenfotografie mit ihren DeepSky-Objekten. Eigentlich.

 

Ich war aber trotzdem neugierig, ob wenigstens ein bissle was geht. Das Zeitfenster bis zum Ende der Astronomischen Nacht ist für diese Objekte zur Zeit noch sehr kurz und sie stehen dabei sehr tief am Süd-Ost-Himmel.

 

Am Besten würde sich vielleicht noch der Adlernebel M16 ablichten lassen, da er von den bekannten Messierobjekten im Bereich des galaktischen Zentrums unserer Milchstrasse am höchsten steht. Aber den hatte ich ja letztes Jahr schon in vielen Sessions als Ziel. Deshalb ging es tiefer in den Süden.

 

Zum einen zu M17, dem Omeganebel. Zum Aufnahmezeitpunkt kaum 15° über dem Horizont entstand diese Aufnahme ausschließlich mit Schmalbandfiltern.

Der Omeganebel (M17), ein Sternentstehungsgebiet in 5000-6000 Lichtjahre Entfernung
Der Omeganebel (M17), ein Sternentstehungsgebiet in 5000-6000 Lichtjahre Entfernung

Noch einmal 5° tiefer steht der offene Sternhaufen Webbs-Kreuz und der Trifidnebel.

 

Anders wie beim Omeganebel, der ausschließlich ein Emissionsnebel ist und mit Schmalbandfiltern aufgenommen werden kann, setzt sich der Trifidnebel aus Emissions- und Reflexionsnebel zusammen.

 

Und das sieht man an der RGB-Halpha-Aufnahme unten.

 

Den blauen Teil des Nebels, der Licht reflektiert, habe ich mit dem Blaufilter aufnehmen müssen. Und so tief über dem Horizont mit einem sehr kurzen Zeitfenster ist dann das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) wirklich übel. Das SNR im roten Nebel-Bereich, der Licht im Schmalbandbereich emittiert, konnte ich mit überlagerten H alpha-Aufnahmen dagegen deutlich verbessern.

 

Da sieht man mal wieder, wieviel Schmalbandfilter dem Stadtfotografen, der gegen die Lichtverschmutzung ankämpfen muss, bringen.

Der Sternenhaufen Webbs-Kreuz (M21, oben links) und der Trifidnebel (M20, unten rechts)
Der Sternenhaufen Webbs-Kreuz (M21, oben links) und der Trifidnebel (M20, unten rechts)

Jetzt heißt es aber erstmal warten bis Mitte Juli, bevor ich ernsthaft versuche, diese Objekte abzulichten.

Im Juni, wenn diese Objekte besonders prominent am Himmel stehen, gibt es in unseren Breiten ja leider keine astronomische Nacht.

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