Mein Equipment

EQ6-R, 200/1000 Newton, ASI1600 S/W-Kamera
EQ6-R, 200/1000 Newton, ASI1600 S/W-Kamera

In diesem Blog möchte ich Euch einen Einblick geben, mit welchem Equipment (Hard-&Software) ich zur Zeit unterwegs bin.


Die Astrofoto-Hardware

Das Bild zeigt meinen (unverkabelten) Aufbau.

 

Basis ist die Skywatcher EQ6-R Pro Montierung. Darauf setze ich je nach Zielobjekt den oben abgebildeten 8" Newton mit 1000mm Brennweite oder meinen 6" Newton mit 600mm. Beide sind von TS-Optics aus der Photonserie mit Blechtubus.

 

Fotografieren tue ich mit der ASI-Zwo 1600 MM Pro Mono. Das motorisierte Filterrad von Zwo hat sieben Plätze für ungefasste 36 mm Filter. Ich verwende die Filter von Zwo, LRGB, H-Alpha, SII und OIII.

 

Als Kommakorrektor kommt der TS-Optics GPU mit 4 Linsen zum Einsatz.

 

Für das Guiding verwende ich ein 8x50 Sucherfernrohr mit einer ToupTek GP-2000-KPA Kamera.

 

Das ganze steuere ich mit einem gewöhnlichen Laptop.

 

Für den mobilen Einsatz verwende ich eine 60Ah AGM Autobatterie.


Die Astrofoto-Software für die Aufnahmen

Dreh- und Angelpunkt bei meinen Aufnahmen ist die Software APT, Astro Photography Tool.

Damit steuere ich natürlich meine ASI 1600 Aufnahmekamera und das motorisierte Filterrad. APT kommuniziert aber auch mit meiner Autoguidersoftware PHD2 und steuert das Dithering zwischen den Aufnahmen.

 

Darüber hinaus steuert APT aber auch die Montierung, was ich vor allem fürs Platesolving nutze. D.h. ich gebe in APT an, welches Zielobjekt ich fotografieren möchte und APT steuert die Montierung durch Abgleich mit Probeaufnahmen unter Verwendung des Programms All Sky Plate Solver exakt dorthin.

 

Darüber hinaus nutze ich in APT viele nützliche Tools, um z.B. den Fokus möglichst exakt einzustellen. Ich will jetzt auch die Temperatur mit APT überwachen, da ich in letzter Zeit einen durch Temperaturänderungen verursachten Fokusshift zu spät bemerkt und viel Aufnahmezeit verloren habe.

 

Fehlt mir noch ein motorisierter Okularauszug, den ich auch in APT steuern könnte...


Die Astrofoto-Software für die Nachbereitung

Der große Unterschied zwischen der "normalen" Fotografie und der Astrofotografie ist natürlich die Nachbearbeitung des Bildmaterials. Insbesondere wenn man wie ich mit einer monochromen Kamera mit verschiedensten Farbfiltern fotografiert.

 

Aber selbst beim Einsatz einer gewöhnlichen Digitalkamera kommt sehr viel Rohmaterial für ein einziges, finales Bild zusammen.

 

Neben den eigentlichen Aufnahmen, den so genannten Lightframes, von denen man zur Steigerung der Bildqualität so viel wie nur irgendwie möglich aufnimmt, gibt es noch viele Aufnahmen zur Kalibrierung.

 

Das sind Dark-, Flat-, Darkflat- und BIAS-Frames. Wie diese Aufnahmen zu erstellen sind und für was sie gut sind, könnt ihr hier nachlesen.

 

Diese ganzen Aufnahmen verrechne ich für jeden einzelnen Filter mit dem Programm DeepSkyStacker.

Ich erhalte damit pro Farbfilter ein kalibriertes, möglichst rauschreduziertes Schwarz-Weiß-Bild mit einem möglichst guten Signal-Rauschverhältnis.

 

Da sich diese Signale (also z.B. die Nebel oder Galaxien) im Histogramm bei dem kalibrierten Bild für gewöhnlich relativ weit links befinden, also im dunklen Bereich, strecke ich das Histogramm für dieses Bild mit dem Programm fitsworks.

 

Das weitere Vorgehen hängt jetzt ein wenig davon ab, mit welchen Filtern ich welches Objekt fotografiert habe. In den meisten Fällen baue ich die kalibrierten schwarzweiß-Bilder der einzelnen Farbfilter zu einem Farbbild in Photoshop zusammen.

 

Und dann folgen noch viele weitere Bildbearbeitungsschritte in Photoshop, um das beste aus den Bilddaten raus zu kitzeln. Separates Entrauschen Hintergrund und Vordergrund, Farbkalibrierung und vieles mehr.

 

Teilweise nutze ich auch das Programm Starnet++. Damit kann man das Bild von Sternen "befreien", um z.B. Nebelstrukturen gezielter zu bearbeiten, ohne die Sterne zu sehr aufzublähen.

 

Letztlich hat da jeder Astrofotograf seine eigenen Philosophien und Techniken und jeder Astrofotograf lernt immer wieder was dazu.