Mein neuer 200mm Newton

TS Photon 8" F5 auf EQ6R
200/1000 Newton

Mein neues Newton-Spiegelteleskop mit 200 mm Öffnung und 1000 mm Brennweite ist eingetroffen. Und natürlich ist erst mal wieder Üben angesagt. Im Vergleich zum Vixen 110/1035 ist jetzt deutlich mehr Nutzlast auf der Montierung. Und ich muss beide Gegengewichte mit jeweils 5 kg mit Verlängerung montieren, um ins Gleichgewicht zu kommen. Auch die Parameter beim Autoguiden sind mit der geänderten Last nicht mehr die gleichen.

 

Überhaupt Autoguiden, da hatte ich in meinem Artikel ja schon mal auf die Herausforderungen hingewiesen. Inzwischen bin ich sogar auf PHD2 umgestiegen, weil die Möglichkeiten (Polaralignment, Dithern, Guiding Assistant, Tether Shooting etc....) doch schon deutlich besser sind. Das ist alles richtig spannend und einen separaten Beitrag wert. Hier will ich mich jetzt aber erstmal mit dem neuen Teleskop befassen.

 

In meinem vorherigen Blog zum Newton hatte ich ja geschrieben, warum ich mich für einen etwas lichtschwächeren F5-Newton entschieden habe. Der ist bezüglich Kalibrierung (Ausrichten der optischen Achsen im Spiegelsystem) deutlich einfacher. Und ja, mit einem Laser geht es bei meinem doch recht zügig von der Hand. Und zusammen mit dem Komakorrektor, der vor die Sony-Kamera geschraubt und in den Okularauszug versenkt wird, bekomme ich doch schon recht runde Sterne fotografiert. Also halten sich die optischen Fehler in meinem System in Grenzen, puhh...

 

Da der Newton noch rechtzeitig zum Ende der Orion-Saison kam, habe ich natürlich mir den Orionnebel letztmalig in 2019 zum Ziel genommen:

 

M42 Orionnebel mit dem 1000mm Newton F5
M42 Orionnebel mit dem 1000mm Newton F5

Und das die Aufnahme mit einem Newton entstanden ist, sieht man sehr schön an den "Spikes" der hellen Sterne im Bild unten links. Diese entstehen bei den Newtons durch Lichtbrechung an der vorderen Spiegelaufhängung. Eigentlich ein optischer "Fehler", aber ein schöner.


Auf zu neuen Ufern:

Weil die Orionsaison jetzt, Ende März abgeschlossen ist, der Nebel beim Einbruch der Nacht kurz vor dem Untergang ist, gilt es, neue Ziele am Himmel zu entdecken!

 

Und da bin ich ja mal froh, dass ich mit meiner neuen Montierung auch eine goto-Steuerung bekommen habe.

 

Der Orionnebel ist mit bloßem Auge ja ruck-zuck gefunden. Bei anderen Objekten wird es ungleich schwerer und in meiner bisherigen Astrofotolaufbahn, habe ich am Firmament schon öfter mal vergeblich nach diversen Nebeln und Galaxien gefahndet...

 

Mit einer goto-Steuerung muss man "nur" noch wissen, was man fotografieren will. Die Steuerung findet das Motiv.

 

Also habe ich erstmal recherchiert, was ab Ende März spannendes am Himmel steht und in der Hairdryer-Galaxy M100 (das Ding heißt wirklich Haarföhn...) ein neues Objekt zum Ablichten gefunden:

M100 Hairdryer Galaxy
M100 Hairdryer Galaxy

Zur der Entstehungsgeschichte dieses Bildes eine kurze Anmerkung:

 

Die Übersichtsaufnahme ist natürlich mit meiner Sony am neuen Newton entstanden.  22 Aufnahmen zu je 60 Sekunden bei ISO 3200.

Die M100 Galaxie habe ich aber separat nochmal mit meiner ToupTek-Kamera am Newton aufgenommen (ebenfalls 22 x 60 sec) und via Photoshop in die Übersichtsaufnahme gemergt, da die Galaxie-Details von der ToupTek besser erfasst wurden, siehe auch mein Vergleich beider Kameras.

Wenn man ins Bild reinzoomt, erkennt man in den Randbereichen der Galaxie, wie sich das Rauschen beider Kameras unterscheidet.

 

 

Und noch eine Anmerkung zum Objekt M100 Hairdryer selber:

 

Die Galaxy ist 55 Millionen Lichtjahre entfernt. Das Licht, dass ich eingefangen habe, ist also in etwa so alt, wie der älteste Primat, der einst das Licht der Welt erblickt hat. M100 ist also "janz weit wech".

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