HURRA, die Nachführung ist DA

Erste Schritte mit dem Skywatcher Star Adventurer

Ich habe lange hin und her überlegt, welche Nachführung (auch Montierung genannt) mich glücklich machen könnte. Einzige Voraussetzung war, dass ich sie im Rucksack mit auf den Berg nehmen kann. Damit konnte es nur eine Nachführung mit ausschließlichem Antrieb der Stundenachse sein.

 

Sollte es aber eine ganz kleine leichte sein, die dann aber nur ausschließlich in der Weitwinkel- also Milchstraßenfotografie zum Einsatz kommen kann? Oder doch eine solidere, die auch ein wenig mehr Brennweite verträgt?

skywatcher StarAdventurer
skywatcher StarAdventurer

Die Entscheidung fiel auf den Star Adventurer von Skywatcher. Diese ist zwar die größte und schwerste der "rucksacktauglichen" Montierungen. Aber man kann mit dieser ein bißchen weiter in die Astrofotografie eintauchen und seine eigenen Grenzen ausloten, in dem man z.B. ein kleineres Teleskop und einen Autoguider draufschraubt. Ich wußte ja noch nicht wirklich, ob mir DeepSky letztlich taugt. Und genau das wollte ich mit dem Star Adventurer antesten ohne gleich Unsummen auszugeben. 

Bildquelle: www.astroshop.de



Das erste Projekt mit meinem Star Adventurer war aber natürlich die Milchstraße als Paradedisziplien der kleinen Montierungen:

Skywatcher Star Adventurer Sony Alpha 77 M2 Sony SAL1650 2.8
Milchstraße über dem Nordschwarzwald

Andromedanebel, 09. Sept. 2018

M31 Andromeda Galaxie Sony Alpha 77 M2 Tamron 70300
M31 Andromeda Galaxie

Die Aufnahme habe ich in Sexten, Südtirol gemacht.
Skywatcher StarAdventurer mit Autoguiding. 
Zum Guiden habe ich mir eine einfache 2MP ToupTek-Kamera mit 50mm Leitrohr zugelegt und nutze die PHD-Software.
Sony Alpha 77II mit Tamron 70-300mm.
15 Aufnahmen mit 60 sec und ISO 3200.


Mein erstes Teleskop

Vixen VMC L110/1035
Vixen VMC L110/1035

Vixen VMC L110/1035

Bildquelle: www.astroshop.de


Da die Traglast meiner Montierung natürlich bei längeren Brennweiten sehr begrenzt ist, ich aber gegenüber meinem 70-300mm Objektiv einen deutlichen Brennweitensprung machen wollte, kamen eigentlich nur die relativ leichten "Russentonnen" in Frage. Das sind einfache Spiegelteleskope in Maksutov Bauart mit ca. 100mm Durchmesser und Brennweiten um 1m.

Genau genommen ist das Vixen, für das ich mich entschieden habe kein Maksutov sondern ein Cassegrain, aber mir gefiel die Ausstattung mit Klappspiegel und dem etwas besseren Öffnungsverhältnis.



Orionnebel, 03. Jan. 2019

M42 Orionnebel Sony Alpha 77 M2 Sony Vixen VMC L110/1035
M42 Orionnebel

Durch die Montierung mit Autoguiding konnte ich die Belichtungszeit trotz längerer Brennweite bei halbierter ISO gegenüber der Aufnahme von 2018 dramatisch steigern.

 

Skywatcher StarAdventurer mit Autoguiding. 
Sony A77II mit Vixen-Teleskop VMC110/1035 mm
26 Aufnahmen mit 30 sec und ISO 6400.


Blutmond, 27. Jul. 2018

Blutmond 2018 über Mühlacker Sony Alpha 77 M2 Sony Vixen VMC L110/1035
Blutmond 2018

Natürlich durfte auch das Highlight 2018, der Blutmond nicht fehlen.

Hier habe ich dann auch gleichzeitig mit zwei Kameras fotografiert und auch eine Timelapse erstellt, siehe Flickr-Link:

https://flic.kr/p/28dxAoF

 

Skywatcher StarAdventurer

Sony Alpha 77II mit Vixen VMC110/1035 mm

 

Die Aufnahme entstand bei Mühlacker. 


weitere Erfahrungen mit dem StarAdventurer und dem Vixen

Trifidnebel 35 X 16 sec ISO 12800
Trifidnebel 35 X 16 sec ISO 12800

Natürlich habe ich mit diesem Setup, Weitwinkel bzw. Vixen + StarAdventurer + Sony noch weitere Milchstrassen und DeepSky - Objekte fotografiert bzw. versucht zu fotografieren.

 

Für die Milchstrasse, gerade für den Urlaub eine tolle Kombi!

Bei DeepSky sind die Grenzen aber schnell erreicht, wie man am Bild vom Trifidnebel sehen kann.

 

Die Objekte sind zu lichtschwach, um mit 30 Sekunden bei ISO6400 sich ansehnlich in den "Film" zu verewigen. Und den Adlernebel habe ich mit Sternhopping nicht im ersten Anlauf gefunden...

 

Frustrierend eigentlich. Aber

 

mein Interesse war richtig geweckt und weitere Investitionen für DeepSky sind unvermeidlich:-)